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Artykuł: Hydroxysäuren: AHA, BHA und PHA im Überblick

Hydroxysäuren: AHA, BHA und PHA im Überblick

Hydroxysäuren: AHA, BHA und PHA im Überblick

Säuren in der Hautpflege

Säuren klingen erstmal nicht unbedingt nach etwas, das man in Skincare verwenden sollte. Sie muten aggressiv an und lassen einen an den Chemieunterricht und ätzende Säuren denken. Die aus dem Chemieunterricht bekannten Säuren sind aber nur ein kleiner Ausschnitt aller Säuren. Es gibt einige Säuren, die sogar ganz natürlich auf der Haut vorkommen. Dazu zählen z.B. die Hydroxysäuren wie Milchsäure, Zitronensäure, Apfelsäure und Gluconsäure. Auf der Haut findet sich der Säureschutzmantel, welcher einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,75 aufweist (als Referenz: ein pH-Wert von 7 gilt als neutral, alles darunter als sauer). Eine leicht saure Umgebung ist also für die Haut etwas absolut Normales und gesund. Bei Säuren in Pflegeprodukten kannst Du sicher sein, dass diese entweder ohnehin auf der Haut vorkommen oder einen erwiesenen positiven Effekt haben. Zudem werden die zulässigen Konzentrationen streng kontrolliert und dürfen festgelegte Maße nicht überschreiten. Somit ist die Anwendung von Säuren in der Hautpflege unbedenklich.

 

Warum gerade Hydroxysäuren?

Hydroxysäuren sind nur eine Art von Säuren, die in der Hautpflege Anwendung finden. Über andere Säuren informieren wir Dich hier in absehbarer Zeit selbstverständlich auch. Zunächst wollen wir uns aber auf die verschiedenen Formen der Hydroxysäuren und ihre Wirkung auf die Haut fokussieren.

Eigentlich heißen die verwendeten Säuren Hydroxycarbonsäuren, da sie eine natürliche Form der Carbonsäuren sind. Sie sind vor allem in chemischen Peelings bzw. Säurepeelings beliebt. Gegenüber sogenannten mechanischen Peelings (solche mit groben Körnern in der Formulierung) haben sie einige relevante Vorteile. Zum einen müssen sie nur aufgetragen, aber nicht abgewaschen werden. Zum anderen reizen sie die Haut meist gar nicht, während das Schrubben mit mechanischen Peelings (auch als Scrubs bekannt) durchaus zu Rötungen und Reizungen führen kann. Teilweise werden der Haut dabei Mikroverletzungen zugefügt. Zudem verwenden einige mechanische Peelings als Körner Mikroplastik und sind damit nicht umweltfreundlich. Und zu guter Letzt wirken körnige Peelings nur an der alleräußersten Hautoberfläche. Chemische Peelings hingegen können tiefer und damit auch intensiver wirken.

Für Hydroxysäuren sprechen vor allem folgende drei Punkte: Sie peelen, sie verbessern die Aufnahme anderer Wirkstoffe und sie spenden Feuchtigkeit.

Schauen wir uns zuerst den Peelingeffekt an. Dieser wird dadurch bewirkt, dass Hydroxysäuren die interzellulären Verbindungen zwischen Hornzellen lösen. Das hat zur Folge, dass abgestorbene Zellen leichter abgestoßen werden und neue, junge Zellen zum Vorschein kommen.

Das führt uns auch gleich zum nächsten Vorteil: Weil die abgestorbenen Hautzellen entfernt werden, ist der Weg für weitere Pflegeprodukte frei und deren Wirkstoffe können leichter in die Haut eindringen.

Mit ihren großen Molekülen können Hydroxysäuren besonders gut Feuchtigkeit in der oberen Hautschicht binden, was zu ihrer befeuchtenden Wirkung führt.

 

Welche Hydroxysäuren kommen in der Hautpflege zur Anwendung?

Generell werden in der Hautpflege folgende Hydroxysäuren in Säurepeelings verwendet: Alpha-Hydroxysäuren, Beta-Hydroxysäuren und Poly-Hydroxysäuren.

Gerne werden als Bezeichnungen für die Säuren die Abkürzungen ihrer englischen Namen verwendet:

AHAs = alpha hydroxy acids

BHAs = beta hydroxy acids

PHAs = poly hydroxy acids

Schon lange für ihre positiven Effekte auf die Haut bekannt, ist die Salicylsäure, eine Beta-Hydroxysäure. Alpha-Hydroxysäuren gehören zum Teil schon zu den körpereigenen Bestandteilen des Säureschutzmantels. Sie erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit, da sie nochmal einen signifikant anderen Wirkumfang als BHA haben und sich auch für andere Hauttypen und Hautzustände besonders gut eignen. Poly-Hydroxysäuren sind noch relativ neu auf dem Feld der Hautpflege. In vielen Punkten sind sie vor allem mit ihren Verwandten, den AHAs, vergleichbar, bieten aber gerade in puncto Verträglichkeit große Vorteile.

Wir geben Dir hier nachfolgend einen Überblick über alle drei Typen von Hydroxysäuren und erklären, wie Du sie verwenden kannst und für wen welche Säure besonders passend ist.

 

Alpha-Hydroxysäuren (AHA)

Typische in der Hautpflege verwendete AHAs sind z.B. Milchsäure, Glycolsäure, Mandelsäure, Weinsäure, Apfelsäure und Zitronensäure. Viele der AHAs kommen in Früchten vor, daher werden sie synonym auch gerne als Fruchtsäuren bezeichnet oder als Fruchtsäurepeelings beworben.

Manche dieser Säuren kommen natürlicherweise auf der Haut vor (wie z.B. die Milchsäure), daher sind sie generell gut verträglich.

Weil Alpha-Hydroxysäuren eine befeuchtende Wirkung zeigen, eignen sie sich gut für trockene und reife Haut. Zudem können AHAs auch Falten und Narben mindern. Dank ihres peelenden Effekts sind sie auch gegen Unreinheiten geeignet. Auch der ausgeglichene Hauttyp kann sie gut verwenden und AHAs können sogar bei Rosazea helfen, gerade Mandelsäure ist hier eine hervorragende Wahl. Bei Hautkrankheiten sollte aber trotzdem immer ein Hautarzt/eine Hautärztin konsultiert werden. Im Gegensatz zu Beta-Hydroxysäuren können AHAs auch von Schwangeren und Stillenden in ihrer Routine verwendet werden.

AHAs sind hilfreich bei einer ganzen Reihe kleinerer und größerer Hautprobleme. Sie können schuppige Haut glätten und gerötete Partien beruhigen. Neben ihrer Slow-Aging-Wirkung gegen Falten hellen AHAs auch altersbedingte oder andere Pigmentflecke auf. Sogar Narben von einer vergangenen Akne können gebessert werden. Auch bei akuten Sonnenschäden auf der Haut verschaffen Alpha-Hydroxysäuren Linderung.

Gerade für sonnengeschädigte Haut ist übrigens Glykolsäure besonders gut. Sie regt die Kollagenproduktion an und spendet Feuchtigkeit, weswegen sie auch gerade bei trockener Haut, die zu Schuppen neigt, gut hilft. Milchsäure wirkt ebenfalls befeuchtend und führt zudem zu einer vermehrten Produktion von Ceramiden. Sie eignet sich besonders gut für trockene und empfindliche Haut. 

Alpha-Hydroxysäuren sind wasserlöslich und können daher nicht besonders tief in die Haut eindringen. Sie wirken deswegen nur auf der obersten Hautschicht, der Epidermis.

Wie bei den meisten Wirkstoffen, gibt es natürlich auch bei Säuren einiges zu beachten und es kann zu Nebenwirkungen kommen. In seltenen Fällen kann es zu Reizungen kommen und empfindliche Haut kann mit Trockenheit reagieren. Generell solltest Du AHAs, wie alle neuen Wirkstoffe, langsam eingewöhnen. In Bezug auf andere Wirkstoffe ist es wichtig, dass Du die Säuren nicht direkt mit den Vitaminen A und C sowie mit Niacinamiden kombinierst. Gegen eine Anwendung dieser Stoffe an unterschiedlichen Tagen oder zu verschiedenen Tageszeiten spricht aber nichts. Zudem solltest Du darauf achten, Säurepeelings mit AHAs nicht in der Nähe der Augen oder an Schleimhäuten aufzutragen. Außerdem sollte ein Sonnenschutz in Deiner täglichen Morgenroutine essentiell sein, wenn Du AHAs verwendest, da diese die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung erhöhen.

Wir empfehlen AHAs vor allem für trockene, empfindliche und geschädigte Haut. Gut kombinieren lassen sie sich mit anderen feuchtigkeitsspendenden und aufpolsternden Wirkstoffen. Das Paradebeispiel hierfür wäre Hyaluronsäure. AHAs wie in unserem Exfoliate Booster sind besonders gut kombinierbar mit folgenden Produkten aus unserem Sortiment:

 

Beta-Hydroxysäuren (BHA)

Die einzige in der Hautpflege wirklich relevante Beta-Hydroxysäure ist die Salicylsäure. Daher wird der Begriff BHA oft auch einfach synonym für Salicylsäure verwendet. In Skincare-Produkten darf sie nur in einer maximalen Konzentration von zwei Prozent vorliegen. Das klingt nach sehr wenig, ist aber absolut ausreichend. Ihre Wirksamkeit in dieser Konzentration ist mit Studien nachgewiesen.

Salicylsäure ist generell gut verträglich. Wenn bei Dir eine Allergie gegen Acetylsalicylsäure besteht (auch bekannt als ASS), solltest Du sie aber definitiv nicht verwenden.

Beta-Hydroxysäuren sind fettlöslich und können daher sogar bis in die zweite Hautschicht, die Dermis, vordringen und dort effektiv Talg lösen. Daher ist BHA als Wirkstoff auch super sowohl für den öligen Hauttypen als auch für Mischhaut und generell für unreine Haut geeignet. Auch dank ihrer entzündungshemmenden und peelenden Wirkung ist Salicylsäure gut gegen Pickel und Mitesser. Darüber hinaus hat sie einen beruhigenden und regenerierenden Effekt auf die Haut.

BHA kann auch Reibeisenhaut und Hyperpigmentierung verbessern und sogar bei Schwielen und Warzen helfen. Die Säure kann unterstützend auch bei Hautkrankheiten wie Akne, Rosazea, perioraler Dermatitis und Schuppenflechte eingesetzt werden. Aber auch hier ist - wie bei allen Hautkrankheiten - eine Absprache mit dem Hautarzt/der Hautärztin ratsam.

Bei Säurepeelings mit Salicylsäure kann es zu denselben Nebenwirkungen kommen wie bei solchen mit AHAs: Gereizte oder trockene Hautpartien. Auch BHA solltest Du nicht mit den Vitaminen A und C oder Niacinamiden zusammen verwenden. Ebenso wie bei AHAs ist eine Anwendung zu verschiedenen Zeiten aber unbedenklich. Aus Sicherheitsgründen sollte BHA in der Schwangerschaft und Stillzeit komplett gemieden werden. Wie bei den Alpha-Hydroxysäuren sollte auch die Salicylsäure schrittweise in die Routine integriert werden.

Präparate mit BHA sind die klassische Empfehlung bei unreiner, öliger und Mischhaut. Sie ergänzen sich besonders gut mit anderen Salicylsäure-haltigen und talglösenden Produkten. Unser unschlagbares BHA-Trio bei colibri ist die Kombination aus Purifying Gel Cleanser, BHA Mask und dem 2% BHA Peeling.

 

Poly-Hydroxysäuren (PHA)

Die bekannteste Poly-Hydroxysäure in der Hautpflege ist Gluconsäure. Weitere relevante Säuren sind Lactobionsäure und Glucono-delta-Lacton. In Skincare-Produkten variiert die Konzentration von PHAs zwischen 2 und 15%.

PHAs weisen eine außergewöhnlich gute Verträglichkeit auf. Gerade deswegen sind sie der perfekte Einstieg in chemische Säurepeelings, wenn Du noch unsicher bist, welche Säure sich für Deine Haut am besten eignet.

Wie ihre Verwandten, die AHAs, sind auch Poly-Hydroxysäuren wasserlöslich und wirken somit auf der obersten Hautschicht. PHAs wirken sehr ähnlich zu AHAs, dringen durch ihre höhere Molekülgröße aber weniger tief ein und sind somit sanfter zur Haut und daher gerade für empfindliche Haut geeignet. Man könnte sie auch als die noch verträglichere Alternative zu AHAs bezeichnen. Da PHAs so universal verträglich sind, können sie auch von jedem Hauttypen bedenkenlos angewendet werden. Lediglich bei einer vorliegenden Autoimmunerkrankung sollten Produkte mit PHA gemieden werden. Ebenso sind sie nicht für stark gealterte oder geschädigte Haut geeignet.

PHAs wirken sich positiv auf die Bildung von Kollagen und Hyaluronsäure in der Haut aus. Sie wirken befeuchtend, polstern Falten auf und vermindern die Ausprägung von Narben. Sie verbessern auch die Aufnahme anderer Wirkstoffe durch ihren Peelingeffekt. Zudem regen sie die Durchblutung an und helfen der Haut bei der Regeneration. Auch bestehende Pigmentflecken werden durch PHAs blasser und durch ihren leicht antioxidativen Effekt entstehen weniger schnell neue Pigmentschäden. Auch bei Akne kann sich die Anwendung von Poly-Hydroxysäuren positiv auswirken. Wie bei jeder Hautkrankheit sollte vorher aber ein Arzt/eine Ärztin zu Rate gezogen werden.

Im Gegensatz zu AHAs und BHAs sind bei Poly-Hydroxysäuren keine Nebenwirkungen bekannt. Gerade im Vergleich zu den Alpha-Hydroxysäuren neigen PHAs viel weniger dazu, Brennen und Rötungen zu verursachen. Poly-Hydroxysäuren machen weniger photosensibel als andere Hydroxysäuren und eignen sich daher sogar als Peeling für den Tag und zur Anwendung morgens oder auch gerade für die lichtintensiven Sommermonate. Einen Sonnenschutz solltest Du natürlich trotzdem tragen. Möchtest Du PHAs am Morgen in Deine Routine einbauen, empfiehlt es sich, dies zwischen der Gesichtsreinigung und antioxidativen Seren wie Vitamin C und Niacinamiden zu tun. Ebenso wie bei den AHAs können Produkte mit Poly-Hydroxysäuren auch in Schwangerschaft und Stillzeit genutzt werden. 

Generell können PHAs mit allen anderen Wirkstoffen kombiniert werden. Für einen intensiveren Peelingeffekt und wegen des ähnlichen Wirkumfangs werden sie z.B. gerne mit Alpha-Hydroxysäuren kombiniert. Dabei sollte man nur darauf achten, die Haut nicht mit zu vielen Peelingwirkungen zu überfordern, denn das kann wiederum zu Reizungen führen. Um die Haut besser vor Sonneneinstrahlung zu schützen und Hautalterung zu mindern, ist die Kombination mit den Vitaminen C und E wirkungsvoll. Wir können hierfür vor allem unsere beiden Vitamin C Booster empfehlen oder unser Jojobaöl, welches sehr reich an Vitamin E ist. Aber auch mit anderen Säurepeelings wie dem Exfoliate Booster oder unserem 2% BHA Peeling können PHA-Produkte super kombiniert werden.



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